Wälder waren immer Ressource, Landschaft und Projektionsfläche. Mit Konsequenzen.
Zentraleuropa war überzogen von Urwäldern und Sumpflandschaften, die schon im Verlauf der Antike und nun auch im Mittelalter mehr und mehr dem Menschen weichen. Die einst dichten Wälder, sumpfigen Gebiete und verzweigten Flüsse werden gerodet, trockengelegt und begradigt. Dörfer und Städte im Raum des heutigen Deutschlands haben einem enormen Holzbedarf, sodass um 1400 von einst über 95% nur noch 26% der Fläche mit Wald bedeckt sind.
Sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Kriegswirtschaft wird Europa beinahe entwaldet. Gerechtfertigt im Glauben, die Natur sei des Menschen Untertan. Was den Wald schützt, sind die Ängste der Menschen. Sie glauben an Hexen und Bestien, die in den dichten Wäldern leben sollen und meiden ihn deshalb, solange sie können. Diese Angst und ein Bevölkerungsrückgang in der Kleinen Eiszeit nach dem Hochmittelalter retten den europäischen Wäldern das Leben.
Staaten erobern ganze Kontinente, die Maschinen laufen an. Und die Wälder leiden.
Die Globalisierung am dem 17. Jahrhundert braucht Kolonialflotten, die aus Holz gebaut werden. Zudem baut und kocht man mit Holz. Und auch Tiere werden zum Weiden in den Wald getrieben, was diesen nachhaltig zerstört. Erst ab dem 18. Jahrhundert ziehen die Menschen in Europa langsam die Notbremse. Die aufkommende Industrialisierung mit ihrem riesigen Bedarf an Kohle, Holz, Eisen und Stahl führt Europa langsam, aber sicher an den Rand des ökologischen Kollapses. Die Luft wird in immer mehr Industriestädten durchzogen von giftigen, dicken Nebeln und die Wälder schrumpfen bis 1950 in noch nie da gewesenem Tempo. Schon im Mittelalter kamen Philosophen und Theologen auf die Ideen der Aufforstung und des Naturschutzes. Diese Ideen gewinnen nun, im Angesicht riesiger neuer Industriegebiete, an Bedeutung.
Globale Flotten, Hochöfen und Co. zerstören den Wald weiter. Und es entsteht die Romantik.
Jahrhunderte der Waldnutzung für Siedlungen, zum Kochen, Bauen, aber auch für Kriegswirtschaft und den Schiffsbau sowie auch die weit fortgeschrittene Industrialisierung fordern ihren Tribut. Die Fläche des heutigen Deutschlands ist im 19. Jahrhundert auf einem Allzeittief des Waldbestands. In der Romantik wird ein märchenhaftes Bild des Waldes gezeichnet – viele der heutigen Vorstellungen über den Wald stammen aus dieser Zeit. Als der Wald so gut wie verschwunden war, kam ihm eine Idealisierung zu, die sein Bild bis heute prägt und die Gesellschaft veranlasst hat, ihren Wald zu lieben und zu schützen. Ein neues Konzept begründet die moderne Forstwirtschaft: Nachhaltigkeit. Nur so viel Entnahme von Holz, wie auch aufgeforstet werden kann. Leider werden nur schnell wachsende Baumarten in immer gleichen Reihen gepflanzt. Nicht unbedingt ökologisch gut, sondern eher wirtschaftlich sinnvoll.
Die Wälder kippen, der Mensch begreift. Neues Bewusstsein rettet manche Wälder.
Neue Umweltbewegungen kommen ab den 1960er-Jahren auf und neue Weltbilder entstehen. Aus den Romantikern von damals wurden freidenkende Hippies, gewissenhafte Forstwissenschaftler*innen und enthusiastische Naturliebhaber*innen. Einige Chemieunglücke und ein Reaktorunglück schärfen zusätzlich das Bewusstsein der Gesellschaft. Der Begriff „Waldsterben“ macht in Deutschland die Runde und es kommen innovative Waldrettungspläne in Umlauf. Zum ersten Mal bricht eine Zeit an, in der Wissenschaft und Forschung mit den Augen des Waldes zu sehen beginnen, was für Wälder gesund und nachhaltig ist. Eine kleine Revolution, die bis heute langsam ihre Früchte trägt.
DATAGROUP wird gegründet und prägt die IT-Landschaft.
Auch mit der Gründung von DATAGROUP 1983 beginnt eine Evolution, die bis heute Früchte trägt. Innovative Technik, anfangs nur eine Spielerei für Nerds, krempelt unsere Gesellschaft und Wirtschaft um – DATAGROUP ist vornedran. Und Max H.-H. Schaber, ihr Gründer, baut eines der ersten voll ökologischen Bürogebäude überhaupt. Mit natürlichen Bauweisen, die eine Heizung überflüssig machen und damit die Umwelt schonen. DATAGROUP führt die Entwicklung von digitalen Lösungen in Deutschland mit an und bietet mehr und mehr vernetzende Technologien. Und in der Forstwissenschaft findet man heraus, dass auch der Wald über die Wurzeln und Pilze vernetzt ist. Der Begriff des Wood Wide Web entsteht.
Wind und Wetter offenbaren kränkelnde Wälder. Zu diesem Zeitpunkt entsteht das heutige Gelände für den Wald der Zukunft.
Orkan Lothar bricht 1999 eine Schneise in den Wald, die als Fläche für den DATAGROUP FOREST dienen wird. Lothar zerstört weiter, was schon neun Jahre zuvor Orkan Wiebke begonnen hatte: Schneisen der Verwüstung ziehen durch den Schwarzwald. Die beiden Orkane sind verheerend – nicht nur im Schwarzwald, ganz Deutschland ist geschockt von der Wucht, mit der die Natur walten kann.
Entgegen der Romantik: Die Tiere des Waldes können Teil des Problems sein.
Durch Stürme und Klimawandel entsteht das Areal, auf dem der Wald der Zukunft gedeihen wird. Und die Tiere, die im Wald leben und sich an jungen Keimlingen gütlich tun, verhindern nachkommende, natürliche Generationen im Wald. Die Rehe fressen bevorzugt Baumarten, die im Zukunftswald wichtig sind und dies führt bei überhöhten Wildbeständen wieder zu artenarmen Fichten- und Buchenreinbeständen. Es zeigt sich: Naturschutz ist eine komplexe Aufgabe.
Der Wald der Zukunft darf hoffnungsvoll stimmen und wir sind damit nicht allein.
Ein aufwendiges, aber lohnendes Vorhaben beginnt. Gemeinsam mit ForstBW wird der „DATAGROUP FOREST” geplant und realisiert. Zum Zeitpunkt der Unternehmensgründung, es ist mittlerweile 40 Jahre her, war das „Waldsterben“ Thema vieler Zeitungen. Seitdem ist viel passiert. Die Wälder werden z. B. durch eine verbesserte Luftreinhaltung geschont, gepflegt und doch stehen immer wieder neue Herausforderungen am Horizont.
Der Wald der Zukunft ist ein ambitioniertes Projekt und unser Dankeschön.
Auch DATAGROUP entwickelt sich seit der Gründung vor 40 Jahren kontinuierlich weiter und stellt sich nachhaltig gut auf. Das ist Grund genug, um zum Jubiläum etwas zurückzugeben: Mit dem „DATAGROUP FOREST” soll am Hilperstberg im ForstBW-Revier Hirschkopf ein Wald der Zukunft entstehen. Dieser Wald darf langfristig natürlich wachsen und gedeihen. Ein gesunder und vielfältiger neuer Mischwald wird entstehen.
Wir träumen schon jetzt vom erfolgreichen Projektverlauf. Und arbeiten mit Euch dafür.
Die Keimzellen des DATAGROUP FOREST haben sich nach 50 Jahren entwickelt und formen, unter der fachlichen Obhut von ForstBW, die Grundlage für einen neuen Wald. Gesund, vielfältig und robust. Die Erkenntnisse fördern auch anderswo Initiativen und nachhaltige Projekte und sorgen dafür, dass immer mehr Wald zukunftssicher wird. Ein Projekt, angelegt auf die Zeitspannen des Waldes – also ein sehr langfristiges.
Der Wald der Zukunft soll in Zukunft einiges bewirkt haben. Unsere Träume sind klar.
Der „DATAGROUP FOREST“ hat Wald begründet. In ganz Deutschland und Europa setzen sich Menschen dafür ein, den Wald zu bewahren und zu stärken. Hoffentlich zumindest, doch wer kann schon sicher sagen, was die Zukunft noch bringen wird.